Überblick südliches Afrika
Befahrenes Gebiet im südlichen Afrika Okt. 2017
Überblick der Strecken (gesamt war nicht darstellbar)
etwa 3000 km gefahren
Route A
Von Windhuk nach Norden an die angolanische Grenze
Route B
Im Norden bis zum Khaudom Nationalpark
Route C PLUS 140 km im und zum Khaudom Natioal Park (nur Offroad-Pisten)
Caprivi-Zipfel (Nord-Ost) bis zur botsuanischen Grenze
Zusammenfassung:
Wetter: Minimum morgens bei ca. 8°C in wenigen Gebieten, kann bis 24°C morgens sein., Tagestemperaturen nicht unter 30°C meist Mitte 30, jedoch bis zu 40°C. Luftfeuchtigkeit extrem trocken (5%) außer in der Nähe von Flüssen. Schwitzen ist der Normalfall.
EIN Gewitterregen.
Straßen: Böses Wellblech schüttelt uns im Auto durch z. B. auf Schotterpiste, mit ohrenbetäubenden Lärm hervorrufenden Bodenwellen, Gefühl: Alle Schrauben fallen ab.
Wellblechpiste
Staubwolken hinter Fahrzeugen sind riesengroß, Schwingungen wurden durch Reduzierung des Reifendrucks verringert.
Verdunkelung in einer Staubwolke kann intensiv sein
Oft begegnen uns keine oder nur sehr wenige Autos über Stunden.
Asphaltstraßen schnurgeradeaus über viele Kilometer sind die andere Seite des Fahrens in Namibia.
Sandstrecken, die vom Allrad-Lkw und Fahrer alles abverlangen.
50 km in ca. 5 Stunden durch Weichsand
Enge Durchfahrten zwischen Bäumen (verursachen Schäden),
Höhe Fehleinschätzung: Dicker Ast zerstört drei Solarpanele.
Ein Reifen ist nicht mehr nutzbar.
An Veterinärgates wird auf Fleisch geprüft.
Orte: Einkaufsmalls in großen Städten,
Naturpark Ameib (mit Lack zerkratzenden Dornen) zu „Bulls Party“ (Platz beeindruckt durch riesige Felsen, die eigentlich umkippen müssten).
Kullert er davon?
Fluss Kunene mit Epupa-Wasserfällen,
Nutztierhaltung am Fluss Kunene
Etosha Nationalpark mit artesischem Brunnen vor dem Tor, viele Tiere im Park
Große Freude für die Besucher vor der Etoscha-Pfanne (Nationalpark)
Khaudom Park: u. a. 30 Elefanten am Wasserloch, wir sehen beim Frühstück zwei Löwen, die jagen
Zukünftige Übernachtung im Khaudom Park: 1000 US-Dollar in der fast fertigen Lodge (für wirklich exklusive Gäste)
Bevölkerung: Siedlungen der Himba, für barbusige Himba-Frauen ist es einfacher die Hand aufzuhalten anstatt den Reichtum ihrer Rinder zu nutzen
Dorf? -Von nomadischen Himba?
Übernachtungsplätze: in oder vor der Polizeistation, sehr oft abseits am Wegesrand oder hinter Einkaufszentren sowie auch in bezahlten Camps
Natur: Riesige Baobabbäume, tennisballgroße Nüsse von Palmen bedrohen unser Auto, Blütenpracht am Baum, Baumsteppe, Halbwüste
Blütenpracht in Tsumeb
Tiere: Giraffen, Affen, Gnus, Rinder, Ziegen, Strauße, Hyänen, Warzenschweine, Elefanten, Vögel, Ameisen, Mücken, …
Besondere Vorkommnisse:
Wäsche waschen, undichten 500 l -Dieseltank schweißen lassen, Fahrräder verkaufen, Toilette mehrfach reparieren, Heizung (wichtig für Warmwasser) reparieren.
Neuer Ventilator angebracht, Radwechsel (140 kg) und zerschlissener Reifen wird ersetzt.
Nicht angeschnallt: Strafe € 70,-
Tagebucheinträge:
Do 12.10.2017
In Windhoek am Flughafen haben wir einige Diskussionen bei der Einreise, da wir auf dem Einreiseformular angegeben haben per Flugzeug wieder auszureisen. In diesem Fall ist es absolut nötig ein Rückreise-Ticket vorzulegen, was wir nicht können. Wir wollen doch erst buchen, wenn der Unterstellplatz für das Auto klar ist. Nun, dann entscheiden wir uns eben mit dem Auto auszureisen und bekommen ein Stempel im Pass für 30 Tage Aufenthalt in Namibia.
Manfred, der Vermieter der Halle, wo unser Traphi steht, holt uns pünktlich ab.
Die Batterie wird angeschlossen, Traphi’s Motor startet klaglos. Dann sind etliche weitere Aktionen erforderlich, bevor wir bei Manfreds Sohn, in der Werkstatt sind, um einen Werkstatttermin zu klären. Mittagessen, dann fahren wir in die Hauptstadt Windhoek, um erste Vorräte einzukaufen.
Wir stellen Traphi auf einen uns schon bekannten Übernachtungsplatz und laufen noch einmal in die Innenstadt. Nach gut zwei Stunden Laufen schaffen wir es tatsächlich noch, in Namibia wieder mobil telefonieren und surfen zu können. Nach dem Abendessen surfen wir ein wenig bevor wir todmüde ins Bett fallen.
Fr. 13.10.2017
Um 6 Uhr aufstehen, frühstücken und dann geht es zur Werkstatt. Bis mittags sind die Dieselversorgung für unsere Heizung (Warmwasser), eine weitere Dieselleitung und weitere kleinere Reparaturen erledigt.
Siedlung im Umland von Windhuk
Am frühen Nachmittag melden wir uns – ohne die von uns erwarteten Probleme – bei der Straßenbehörde an, die für die Straßennutzungsgebühren zuständig ist. Dann fahren wir in eine große Einkaufsmall und genießen den Nachmittag mit viel Einkaufen – auch Kleidung – sowie Frozen Joghurt essen.
Die Nacht vor der Mall ist am Anfang unruhig, später schlafen wir recht ordentlich auf einem Schotterplatz direkt vor dem Konsumtempel.
Sa. 14.10.2017
Halb 6 aufstehen, um ca. 7:30 Uhr geht die Fahrt Richtung Westen erst auf Asphalt und dann ganz viel Piste, die an einigen Stellen ein sehr langsames und kontrolliertes Fahren über Löcher und Wellen erfordert. Die überwiegende Strecke ist jedoch weitgehend erträglich, was auch für die weitere Fahrt nach Norden gilt. Mittags finden wir einen wunderschönen Platz im Schatten eines großen Baumes.
Mittagmachen und auch Brot backen, dann ist wegen der Hitze etwas Entspannung im mit Klimaanlage vorgekühlten Wohnteil angesagt.
Über den Ort Usakos geht es dann bis 6 km vor das Tor zu einem privaten Naturpark der 14000 ha umfasst. Im Schatten eines großen Baumes können wir essen und abends bei wunderschönem Sternenhimmel südafrikanischen Weißwein genießen.
So 15.10.2017
Nach ganz ruhiger Nacht in der Wildnis, fahren wir schon kurz vor 7 Uhr bei 12°C los in den privaten Naturpark Ameib. Hier war früher eine deutsche Missionsstation. Im besten Deutsch kaufen wir unsere Tickets, um kurz danach einen anstrengenden Fußmarsch zu Phillips Höhle zu machen. Zwischen Dornenbüschen über unwegsamen Sand und Felsen gelangen wir zur Höhle,
Phillippshöhle
in der auch Felsmalereien zu sehen sind. Noch mehr beeindruckt uns allerdings die Natur. Die Wurzeln der Bäume oder Pflanzen am und im Fels finden dort ab und zu Wasser. Für unsere mitteleuropäischen Augen scheinen etliche Bäume abgestorben zu sein – sind sie aber nicht.
Landschaft im Ameib-Privatpark
An Lack zerkratzenden Dornen entlang geht es dann zu „Bulls Party“. Dieser Platz beeindruckt durch seine teils riesigen Felsen, die nach unserem Gefühl eigentlich umkippen und den Hang hinunter kullern müssten.
Die Hitze kommt und wir fahren am späten Vormittag weiter bis in die Stadt Karibib, wo tanken telefonieren übers Internet und Mittag essen mit Entspannung anliegt.
Im Ort Umaruru entscheiden wir uns beim Eiskaffee im Auto zur Weiterfahrt von gut 60 km über Schotterpiste, meist ohne ohrenbetäubende Bodenwellen. Wir finden ein halbwegs schattiges Plätzchen bei kräftigem Wind etwas entfernt von einer Nebenstraße. Ganz wenige Häuser liegen im Umkreis von 2 – 3 km. Staubiges Umfeld, aber ruhiger Stellplatz.
Temperatur um 17 Uhr: 29°C bei 5% Luftfeuchtigkeit (in D selten unter 50 oder 60%).
Um 20 Uhr nur noch 22°C.
Mo 16.10.2017
Wegen frühen Schlafengehens sind wir schon ohne Wecker um 5:30 Uhr wach. Draußen ca. 8°C.
Heute fahren wir zuerst auf einer Schotterpiste, streckenweise müssen wir unter 10 km/h halten. Man hat das Gefühl, dass alle Schrauben abfallen. Dann eine halbwegs gute Sandpiste, weiter nach dem Abbiegen nach Westen zeigt uns die Straße, warum sie nur Kategorie D ist. A bis D gibt es in Namibia plus Allrad-Tracks. Böses Wellblech schüttelt uns im Auto. Der Lärm ist ohrenbetäubend und die Staubwolken aller Fahrzeuge riesengroß. So geht die Zeit dahin, unterbrochen durch Grillen zum Mittag.
Die Landschaft zeigt neben ein paar Bergen im Hintergrund überwiegend Halbwüste mit sehr trockenen Büschen und kleinen Bäumen. Wir begegnen kaum anderen Fahrzeugen.
Tageskilometer: 196 km von 7:50 – 15:50 Uhr
An einem Fluss, wie alle in Namibia in der Trockenzeit ohne den Hauch von Wasser, finden einen wir Platz. Hier hatten wir eigentlich die Stadt Twyfelsfontein erwartet, es ist jedoch nur eine kleine Farm und ein Museum mit alten Felsmalereien, das von uns nicht besucht wird.
Es ist – wie an den vergangenen Abenden – sehr windig. Im Auto kann jedoch die Büroarbeit gemacht werden.
Di 17.10.2017
Die Kilometer gehen heute besser voran, nur kleinere Teile der Strecke nach Palmwag sind sehr schlecht. Am Weg sehen wir unsere ersten Giraffen
Für uns die ersten Giraffen in Namibia kurz vorm Damaraland
und etliche Affen. Kurz vor Erreichen des Ortes Palmwag drehen wir um.
Grund: Das Veterinärgate ist schon vor dem Ort und nicht wie erwartet dahinter. Am Veterinärgate wird kontrolliert, ob man rohes Fleisch und ggf. auch andere Fleischprodukte dabei hat. Damit soll verhindert werden, dass im Norden, wo noch viele Nomaden ihre Herden sehr ursprünglich weiden, die Viehherden mit Krankheiten infiziert werden. Wir wollen aber Vorräte mitnehmen und werden auf keinen Fall Fleischprodukte im Norden in der Natur entsorgen. Diese Vorräte müssen wir jedoch vor den Kontrolleuren verstecken (glauben wir).
Also fahren wir etwas zurück zu einem Camp und finden dort ein schönes Plätzchen zum Entspannen und übernachten. Vor dem Entspannen stehen Arbeiten an: Wäsche waschen, Toilette reparieren, Duschen, Sternenhimmel beobachten, schreiben und spielen beschließen den Abend.
Außerdem stellt Petra fest, dass der Dieseltank undicht wird. Dieser kleine Riss des undichten Dieseltanks wird notdürftig abgedichtet.
Bei der Bezahlung des Camps geben wir eines unserer mitgeführten Fahrräder „in Zahlung“. Der Besitzer und wir freuen uns über das gute Geschäft.
Mi 18.10.2017
Das Fleisch wird mittels Kühltasche versteckt. Es wird jedoch nur unsere Passage dokumentiert, aber nicht nach Fleisch kontrolliert. Dies offensichtlich nur in umgekehrter Fahrtrichtung, wenn man aus dem Damaraland (so heißt die Gegend) ausreist.
Wir fahren 10 km zur Palmwag Lodge (einer Unterkunft) mit Werkstatt. Hier lernen wir von Fritz, einem „Süd-Wester“ in 5. Generation in etwas verändertem Deutsch, dass uns mit unserem undichten Dieseltank nicht geholfen werden kann. Also müssen wir unsere Fahrtroute ändern und sind gut drei Stunden auf der 123 km langen Schotterstrecke mit etlichen „Wellblecheinlagen“ unterwegs nach Kamanjab.
Der Ort hat ca. 6000 Einwohner. Hier gibt es neben einer Tankstelle und einem Lebensmittelmarkt auch Lars Falkenstein. Er kann mit seinen Leuten unseren Tank reparieren. Es ist recht heiß, 37°C. Der Tank leckte nur wenig, insbesondere nach der „Notabdichtung“, die am Vortag angebracht wurde.
Ursache des Risses vermutlich ein „alter Rempler“, der sich durch die Wellblechpiste zu einem Riss entwickelte. Bei den schlechten Straßen müssen wir damit rechnen, dass er weiter reißt. Deshalb sind wir hier und es werden am Nachmittag fast 400 l Diesel aus dem Tank in ein Fass sowie mehrere Kanister umgefüllt. Danach ist immer noch Diesel im Tank.
Abends unterhalten wir uns mit Lars und seiner Frau Juanita über Technik, ihre vielen verschiedenen Fahrzeuge seines Abschleppdienstes sowie Privatfahrzeuge. Weitere Themen sind Namibia und das Reisen. Beide leben seit ca. 25 Jahren hier, nun mit ihrem 7-jährigen Sohn und drei Hunden.
Als es kühler wird verziehen wir uns in unsere mobile Butze.
Do 19.10.2017
Am Vormittag werden die letzten Reste Diesel in ein weiteres Fass ausgepumpt und der große 500l-Tank ausgebaut. Mit Wasser und Reinigungsmittel wird er gespült. In der Zeit baut Detlef neue Teile für die Klimaanlage ins Fahrzeug, um die Ansaugung zu verbessern. Außerdem ist der Unterfahrschutz am Heck des Wagens bei den heftigen Wellblechpisten gebrochen. Also abbauen und schweißen lassen. Am späten Nachmittag ist der Unterfahrschutz wieder dran – der Tank jedoch noch nicht.
Am Abend genießen wir die am Tag 37°C aufgeheizte und nun kühler werdende Luft vor unserem Fahrzeug bei Rotwein und Sternenhimmel.
Fr 20.10.2017
Schweißen des 500l – Tanks
Der Tank wird geschweißt und mit Farbe versehen. Mittags ist er wieder eingebaut. Nachdem auch die Schläuche richtig angebaut sind und die Zuleitungen – nach dem Kippen des Fahrerhauses – entlüftet sind, der Wassertank aufgefüllt und die Rechnung bezahlt wurde, sind wir abfahrbereit. Bei der Bezahlung wurde unser zweites Fahrrad mit verrechnet. Nun haben wir nur noch das Motorrad als „Beiboot“.
Wir haben während der zwei Tage viel bei den Falkenbergs gesehen und erlebt. Lars erklärte Detlef ausführlich sein Geschäft, das im Kern aus Abschleppdienst besteht und durch einen reichen Fuhrpark von Motorrädern, Pkws und vielen starken Lkws ergänzt wird. Die Fahrzeuge restauriert Lars mit seinen Leuten und bringt sie auf aktuellen Stand. Insgesamt ein interessantes Unternehmen, dass auch durch Juanita mit gesteuert wird.
Unser Pech mit dem defekten Tank brachte uns viele Eindrücke aus Namibia nahe. Besucher, Einheimische, Angestellte zeigten uns wie „normales“ Leben im Land ablaufen kann.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Falkenbergs, insbesondere auch für die Unterstützung bei der Suche nach einem Abstellplatz für Traphi in Südafrika.
Nach drei Stunden Fahrt über eine ganz glatte Asphaltstraße landen wir in Opuwo (ca. 10000 Einw.)
„Versteinerter“? – Baum in Opuwo
Wir erleben eine Stadt, die gerade auf einem großen (Sport-?) Platz eine Feier abhält. Dies merken wir auch auf unserem Stellplatz, den wir in einer „besseren“ Gegend gefunden haben. Dort fährt eine Kolonne mit mehreren Fahrzeugen in zivil, jedoch mit Blaulicht an uns vorbei. Wir denken, dass es sich um eine wichtige Persönlichkeit handelte, die zum besten Hotel der Stadt gebracht wurde.
Die Temperatur kühlt sich nachts nicht mehr so stark ab, wie in den vergangenen Nächten.
Sa. 21.10.2017
In Opuwo können wir wieder gut für unsere Zwecke einkaufen, z. B. bei Spar. Dazu holen wir uns vorher Geld vom ATM (Geldautomaten).
Einkaufen bei SPAR in Opuwo
Hererofrau mit typischer Kleidung – insbesondere Kopfbedeckung
Ein Gang über den lokalen Markt gibt uns ein Einsichten in die Kaufgewohnheiten der lokalen Bevölkerung.
Frischfleisch vom lokalen Markt Opuwos
Als wir gegen Mittag aufbrechen bestätigt sich die Vermutung von gestern, der Präsident ist in der Stadt. Es gibt Straßensperrungen bis wir dann die Stadt verlassen können.
Auf einer welligen Schotterpiste fahren wir nun ca. 180 km bis an den Fluss Kunene, der die Grenze nach Angola bildet. Die Wellblechpiste ist diesmal nicht ganz so durchschüttelnd für unser Auto, da vorher der Reifendruck auf die Hälfte reduziert wurde.
Unterwegs haben wir mittags noch kurz die Möglichkeit günstig nach Deutschland zu telefonieren.
Am Ziel finden wir dann einen uns genehmen Campingplatz. Hier treffen wir die Deutschen mit Mietauto wieder, die wir schon kurz bei der Sperrung in Opuwo kennengelernt hatten. Mit Klaus, Meike und Tochter Melina verbringen wir einen lockeren Gesprächsabend. Vorher nutzen wir ausführlich den Swimmingpool, der nach über 37°C auf der Tour eine echte Entspannung darstellt.
„Kleiner“ Baum – hat sicher Wasser vom Fluss Kunene verinnerlicht
Die Nacht bleibt warm und am frühen Morgen haben wir immer noch 23°C.
So 22.10.2017
Nach dem Sonntagsfrühstück laufen wir am Fluss Kunene entlang, bewundern neben dem Wasserfall riesige Baobabs, sehr farbiges Felsgestein, Ziegen, Rinder, kleine Echsen … Die im Reiseführer erwähnten Krokodile finden wir nicht. Pausen im Schatten von Bäumen oder Felsen machen die Wanderung bei hoher Temperatur erträglich.
Die Wasserfälle des Kunene – EPUPA-FALLS
Schwimmen, Lesen, Entspannen und abends Kochen liegen noch an, bevor bei starken Winden der Abend beginnt. Kleine tennisballgroße Nüsse und Palmzweige von den über 20 m hohen Bäumen fallen herab. Nicht auf uns, denn wir hatten beim Stellen schon auf solle Gefährdungen geachtet. Bier und Wein machen uns müde für die warme Nacht.
Mo 23.10.2017
Eine Verabschiedung von unseren Lübecker Reisefreunden, dann geht es auf die Piste. Für 144 km brauchen wir ca. 5 ½ Stunden.
Wir sehen auf der Fahrt einige Siedlungen der Himba. Diese Nomadenkultur hält viele Rinder und ist damit für namibische Verhältnisse im Vergleich zu anderen Kulturen des Landes eher reich. Dies ist auch am Schmuck der Frauen zu erkennen, den sie auf der rot gefärbten Haut tragen. Westliche Reisende meinen jedoch oft – vielleicht weil die Frauen barbusig herumlaufen- dass man ihnen etwas geben muss. Natürlich ist es einfacher die Hand aufzuhalten, was dann einige, auch Kinder, schnell gelernt haben.
Die Strecke schlängelt sich zum großen Teil am Kunene, dem Grenzfluss nach Angola, entlang. Dadurch ergeben sich in der sehr hügeligen Landschaft zwischendurch schöne Perspektiven. Dies darf den Fahrer aber nicht vom Fahren ablenken. Viele sehr steile und auch einige wenige nasse Passagen, erfordern beim Fahrer volle Konzentration und bei Traphi immer wieder hohe Drehzahlen des Motors.
Konzentriertes Fahren erforderlich auf dem Weg am Kunene-Fluss nach Ruacana.
Auf der ganzen Strecke begegnen uns ca. 10 Autos. Kurz vor dem Ziel können wir sogar einige wenige gut angelegte Gärten bewundern. Der Fluss macht‘s möglich.
Wir finden das angepeilte Camp „Hippo Pool“. Auch wenn hier keine Hippos (Flusspferde) mehr anzutreffen sind, erfreut uns der Comunity-Platz (öffentlicher) am Kunene und in der Nähe eines Wasserkraftwerks gelegen doch. Die Duschen funktionieren mit warmen Wasser (erfrischt sehr, wenn man sich nicht abtrocknet) und ÜBERRASCHUNG, sogar Strom kann für unsere Klimaanlage über viele Stunden genutzt werden. Wenn um 21 Uhr draußen noch 35°C angezeigt werden und im Innenraum 23°C, dann ist dies ein absoluter Luxus, den wir gern genießen. Sogar Teewasser können wir (natürlich draußen) mit einem elektrischen Wasserkocher bereiten. Wir sind nachts die einzigen Menschen die hier sind.
Di 24.10.2017
In der Nacht um 1 Uhr zeigt das Thermometer draußen 30°C und innen 27°C an – nach Abschalten der Klimaanlage wegen der Lautstärke.
Am Morgen, beim Frühstück vor der Wohnungstür, ist es bedeckt. Wir zahlen vor der Abfahrt noch unsere Gebühr an Veronika, der zuständigen Dame des Platzes. Dann fahren wir weiter.
Heute brauche ich Petra nicht, wie an so vielen Tagen zuvor, anschreien. Die Straße hat sich nämlich in eine leise Teeroberfläche verändert und es ist ein fast normales Gespräch beim Fahren möglich.
Wir fahren in einen kleinen Ort, tanken und geben den Reifen wieder den doppelten Druck, um Reifenschonender auf Asphalt zu fahren. Auf der Stecke treffen wir noch unsere Lübecker Reisefreunde, die ebenfalls in der Nacht schwitzten.
Mittag dicht an der Straße, Einkaufen bei „Woermann“, Planungen der weiteren Reise und Versuche den Abstellplatz in Johannesburg sowie den Rückflug klar zubekommen vertreiben uns einige Stunden. Alles mit eher mäßigem Erfolg. Wir fahren aber auch einige km und finden dann einen sicheren Stellplatz – direkt auf dem Gelände einer Polizeistation. Hier genießen wir die kühler werdenden Temperaturen, nach eher mäßigen 29°C Tagestemperaturen.
Mi 25.102017
Wir verlassen die Polizeistation mit Dank und stoppen heute mehrfach, um mal RICHTIG shoppen zu gehen. Wir bekommen gute Lebensmittel und stocken damit unseren Vorrat auf. Auch wird heute der Rückflug gebucht, ein Stellplatz scheint relativ sicher zu sein.
Am Nachmittat, auf der Fahrt zum Etosha Nationalpark halten wir an einer Quelle, vermutlich ein artesischer Brunnen, aus dem reichlich – leicht salziges – Wasser sprudelt. Hier vergnügen sich namibische Jugendliche und Kinder.
An einer größeren Wasserfläche beobachten wir Tiere, z.B. den relativ dichten großen Vogel „Vielfraß“, der ist knapp einen Meter hoch und hat ein recht buntes Aussehen. Interessant, wie der Fische fängt. Erwachsene mit lauter Musik aus ihrem Auto und mit viel Getöse im Wasser lassen die Zeit schnell vergehen.
Abends stehen wir vor dem Tor des Etosha Nationalparks, grillen, beobachten Blitze, hören seltsamen Geräuschen zu und freuen uns über den Sternenhimmel. Die Hoffnung auf kühle Nachttemperaturen hat sich aktuell 21:30 Uhr noch nicht ganz erfüllt.
Die undefinierbaren Kratzgeräusche beim Einschlafen interpretieren wir der Einfachheit halber als Eulen auf dem Dach. Durch Licht der Taschenlampe, Klopfen und Wackeln erklären wir den Gästen, dass wir nicht zu ihrem Beuteschema gehören.
Do 26.10.2017
Frühes Aufstehen, und wir besuchen heute den Etosha Nationalpark. Dieser ist ein riesiges Gebiet (Näheres unter Wikipedia Etosha-Nationalpark). Tageseintrittspreis für uns drei (Auto, Petra, Detlef) beträgt NA$ 170,-, also gut € 10,-. Hier sammelt sich das Wassser in einer riesigen Senke und verschwindet dann im Untergrund. Es bleibt eine Salzebene.
Wir fahren bis zum späten Nachmittag durch einen kleinen südöstlichen Teil des Parks. Der ist insgesamt größer als Hessen. Die Temperaturen erreichen dabei Werte zwischen 38°C bis 40°C. Unser Flüssigkeitsbedarf erhöht sich um mehrere Liter. Das schnell zubereitete und gar nicht in die Landschaft passende Mittagessen ist extra schweißtreibend – Gebratene Wurst, Sauerkraut, Kartoffelbrei.
Wir sehen viele Tiere teils sehr dicht, teils in der Ferne. Elefanten, viele Giraffen,
Elefantendurst
Giraffe vor der „Etoscha-Pfanne“
, Strauße, Warzenschweine, Dik Diks, viele verschiedene Antilopenarten, Kudus, …. Die Wege, die wir befahren, sind teils glatt, teils mit grober Wellblechstruktur versehen.
Tüppfelhyäne – direkt vor der Fahrertür
Beim Verlassen wird das Auto auf rohes Fleisch untersucht. Hier ist mal wieder die „Veterinär-Grenze“. Verdächtiges haben wir gut versteckt.
Am Abend landen wir kurz vor der Stadt Tsumeb bei kurz einsetzendem heftigen Gewitterregen. So wird der Staub des Tages und die Temperatur reduziert. Einen Stellplatz finden wir kurz vor dem Ort an einer verkehrsgünstig gelegenen (sprich belebten) Tankstelle.
Fr 27.10.2017
Essen wird vorgekocht, dann fahren wir in die Bergbaustadt Tsumeb. Hier ist trotz der wenigen übrig gebliebenen Deutschen der Einfluss der Deutschen unverkennbar. Wir nutzen die gut geordnete und sortierte Stadt, um diverse Einkäufe in Supermärkten, Baumarkt, Elektrogeschäft zu tätigen. So bekommen wir sogar einen elektrischen Kondensator für die defekte Wäscheschleuder, der am späten Nachmittag erfolgreich eingebaut wird. Der Versuch, den Tank für Gas (für Kochen, Grillen, Backen) zu füllen, schlägt leider knapp fehl. Zu kurzer Schlauch, um an unser Auto zu kommen.
Zwischendurch haben wir kurze Kontakte zu „Südwestern“, wie sich die hier geborenen Deutschen manchmal noch nennen. Sie sind in 3. oder gar 5. Generation hier in Namibia. Interessantes gibt es da für uns zu lernen.
Heute essen wir zu Mittag im Minenhotel. So „vornehm“ hatten wir lange nicht „gespeist“.
Minenhotel in Tsumeb
Nach Klärung von Geldangelegenheiten bei einer Bank, fahren wir in die ca. 60 km entfernt liegende Stadt Grootfontein. Kurz danach kommen wir am Nachmittag im Camp Maori an, das von Deutschen betrieben wird
Hier werden wir unterhaltsam vom Besitzer in das Umfeld des Camps und des Landes sowie seiner Geschichte eingeführt. Wir können waschen und fühlen uns hier im Camp recht wohl, Infoaustausch mit anderen Reisenden inbegriffen.
Maori-Camp
Es ist heute wieder deutlich über 30°C, der Abend kühlt leicht ab.
Sa 28.10.2017
Wir verabschieden uns vom Besitzer-Ehepaar des Camps und anderen Gästen über einen längeren Zeitraum, nach dem unser “Dampfer“ klar ist. So kommen wir erst kurz vor 11 Uhr los. Es steht heute die für uns riesige Strecke von ca. 400 km an. Die führt zuerst nach Nordosten bis zur Stadt Rundu. Die Fahrt geht lange über Strecken ohne Besiedlung. Doch im Vergleich zu den bisherigen Gegenden ist dieses Gebiet für Namibia eher dicht besiedelt. Es ist auch deutlich grüner und die Luftfeuchtigkeit hat auf fast 30% zugenommen.
In Rundu machen wir eine kleine Stadtrundfahrt, die Erholung von der Wärme und dem vielen Fahren bei Eiskaffee kommt auch nicht zu kurz. Am Abend sind wir dann in einem kleinen Örtchen (Ndiyona) auf einem Platz direkt vor der Polizei zum Übernachten. Vor dem Schlafen freut sich Petra, mich zum Kanaster spielen gebracht zu haben, welches sie natürlich gewinnt.
Ein Wunder ist geschehen: Am frühen Vormittag wird auf dem Dach eine kleine Arbeit mit Hilfe eines Taschenwerkzeuges, bestehend aus Zange, Messer, Schraubendreher, usw. (Handelsname Leatherman) durchgeführt. Das Werkzeug wird auf dem Dach unserer Bude versehentlich liegen gelassen. Was passiert nach 400 km Fahrt über Huckel und um viele Kurven?
Das Werkzeug liegt am Abend noch da – UNGLAUBLICH aber WAHR.
So 29.10.2017
Nach dem Sonntagsfrühstück geht unsere Fahrt von Ndiyona Richtung Süden. Es wird Luft von den Reifen auf 2 bar reduziert, denn eine Sandstrecke liegt vor uns. Die 50 km bis zum Eingang des Nationalparks Khaudom dauern ca. 4 Stunden. Zwischendurch muss sogar geschaufelt werden. Auf Hinweis eines erfahrenen Offroadfahrers auf der Strecke wird der Luftdruck der Reifen auf 1,2 bar weiter reduziert (Standard bei uns 6 bar). Nun sehen die Reifen wie Entenfüße aus,
1,5 bar – statt 8 bar wie in D
aber wir kommen problemlos durch den weichen Sand, wenn auch in schwankender Fahrt, wie eine Wackelente.
Am Tor des Parks angekommen, zahlen wir die Gebühr und machen Mittagspause um 14 Uhr. Es geht weiter in Richtung der Camps, wo wir übernachten wollen. Auf der Strecke liegt ein Baum quer, an dem eine kleine Spur außen herumführt. Wir unterstellen, dass die Piste gesperrt ist und nehmen die linke Spur. Dies stellt sich als schwerer Fehler heraus. Wir schrammen auf beiden Seiten des Fahrzeuges an Bäumen und Ästen.
Eher locker bewaldete Durchfahrt.
Umdrehen unmöglich. Wir brauchen für die Strecke vom Eingang bis zum Camp mehr als eine Stunde. Zwischendurch macht uns ein Ranger aufmerksam, dass wir hier gar nicht fahren dürfen. Das hilft nun auch nicht, umdrehen können wir ja nun nicht.
Am Camp frustriert angekommen, erhalten wir Platz 1 mit dem Hinweis beim nächsten Baum aufzupassen. Detlefs Auge sagt: Höhe passt. Leider eine Fehleinschätzung. Am Stellplatz angekommen wird festgestellt, dass von einem fünf Zentimeter zu niedrigen Ast drei Solarpanele zerstört wurden. Ärgern hilft nun auch nicht mehr.
Der Platz im Park ist sehr schön, wenn auch recht teuer. Wir genießen die mit Holz angefeuerte warme Dusche, ein sehr interessantes Gespräch mit einem sehr erfahrenen Schweizer Offroadfahrer im südlichen Afrika und einen erfrischend kühlen Abend vor dem Einschlafen.
Stellplatz .Toller Blick von oben in die weite Ebene
Ende eines anstrengenden und verlustreichen Tages.
Mo 30.10.2017
Es geht durch die Busch- und vor allem Baumsavanne im Khaudom Park. Ein sehr exklusiver Park, da man nur durch schwere Strecken dorthin gelangen kann. Alternativ – und dass macht es exklusiv – kann man zukünftig in den Park fliegen und die im Bau befindliche neue und teure Lodge (Unterkunft) nutzen. Für eine Nacht auf dem Camp des Parks zahlen wir schon ca. € 50,-.
Unsere Fahrt geht über gut 70 km den ganzen Tag, 9 – 17:30Uhr, nur unterbrochen durch eine längere Mittagspause und kleinere Stopps. Das bedeutet überwiegend sehr konzentriertes Offroadfahren. Neben den sehr weichen Sandstrecken, die das Auto schon bei 14 km/h zum schaukeln bringen (wie eine Kinder-Watschelente) kommt für uns zusätzlich die Größe des Autos dazu. Meist fahren hier Allrad-PKWs mit entsprechend kleiner Spurbreite, Höhe bis vielleicht 1,8 m und kleiner Länge. Traphi mit 2,5 m Breite, 3,55 m Höhe und 7,6 m Länge ist da schon viel schwerer durch die eng stehenden Büsche und Bäume zu bringen. Äste im unteren Bereich stören weniger, die kratzen halt am Fahrwerk oder werden überrollt. Den vielen Bäumen auszuweichen ist da schon viel fordernder, was man an der Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 10 km/h erkennen kann. Viele knackende Äste verleihen unserem Haus auf Räder ein neues spezielles zerkratztes Aussehen. Es tut schon weh, wenn das Fahrzeug so traktiert werden muss.
Uns entschädigt eine Herde von rund 30 Elefanten am Wasserloch. Diese bietet uns eine Bade-, Dusch- und Schlammvorführung während unserer Mittagspause. Vom Bullen bis zum sehr kleinen Nachwuchs ist alles bei der Truppe. Wir können uns gar nicht satt sehen.
Die Wasserlöcher sind die Anziehungspunkte für Tiere und natürlich auch für uns.
An anderen Stellen sehen wir einzelne Elefanten, verschiedene Antilopen, Giraffen, Dik Diks.
Den ganzen Tag treffen wir kein anderes Auto und keinen Menschen auf der Fahrt. Große Teile des Parks sind von Bränden betroffen, schwarze Bäume und Büsche zeugen davon.
Erschöpft genießen wir nach der Rückkehr Dusche, gegrilltes Essen, Radler und Wein.
Di 31.10.2017
Beim Frühstück werden wir am Fenster Zeugen von der Jagd zweier Löwen, Männchen und Weibchen. Das gejagte Tier können wir aus der Ferne auch mit Fernglas nicht ausmachen. Eine riesige Staubwolke hüllt das Geschehen ein.
An anderen Stellen können wir von unserem auf einer Anhöhe liegenden Platz auch Elefanten, verschiedene Arten Antilopen und Warzenschweine beobachten. Wirklich exklusives Gefühl kommt da auf.
Weniger exklusives Gefühl ergibt sich bei der Reparatur unserer Toilette. Die erfolgt natürlich draußen vor unserem Vehikel. Dabei gibt es eine erneute Schrecksekunde: Der vordere rechte Reifen ist platt. Aufgepumpt hält er die Luft, doch dabei zeigt er an der Flanke größere Risse. Bei der geplanten Fahrt zurück durch den Weichsand ist ein geringer Luftdruck (1,5 statt der sonst mindestens 6 bar) erforderlich. Dabei werden die Reifen natürlich kräftig durchgewalkt.
Im KLARTEXT: Der von Detlef befürchtete Fall tritt ein, das Rad (140 kg) muss gewechselt werden.
Der Manager der gesamten Anlage, ein „Südwester“, d.h. deutscher Abstammung, aber nicht sehr gut deutschsprechend, hilft. Also Platz auf einer vorhandenen Betonplatte eingenommen, Motorrad und Ersatzrad runter, defektes Rad lösen, Wagenheber runter, Rad runter, neues drauf. Es geht besser als befürchtet, insbesondere durch die Hilfe des Managers. Bis alles wieder an seinem Platz verstaut ist, ist es Mittag. Um ca. 13 Uhr kommen wir los.
Zwischen den Arbeiten berichtet der Manager viel Interessantes zur Lodge und den Beziehungen zu Arbeitern, Verhandlungspartnern und Besitzern. Geplanter Preis je Person für eine Übernachtung: 1000 US-Dollar für wirklich exklusive Gäste. Die waren wir schon jetzt beim Campen.
Die Rückfahrt geht über die gleiche Strecke wie die Anreise. Wir brauchen insgesamt für die 60 km 5½ Stunden. Dann fast eine weitere Stunde um alle Reifen wieder auf unseren Normaldruck zu pumpen.
Übernachtet wird an der gleichen Stelle wie vor drei Tagen, vor der Polizeistation des kleinen Örtchens.
Unser neuer an der Decke angebrachter Tischventilator sorgt für Luftaustausch an diesem warmen Abend (27° um 21:20 Uhr).
Nach so viel intensivem Offroad fahren mit unserem „Schlachtschiff“ gibt es leider keine ruhige Nacht, einige Mücken nerven.
Mi 1.11.2017
Wir starten von unserem Platz an den Fluss Okavango, der eine ansehnliche Breite hat. Hier schaufeln einige Arbeiter Sand. Wir fahren weiter und versuchen dabei vergeblich einen neuen Lkw-Reifen zu bekommen.
Nach den vergangenen drei Tagen intensivem Offroadfahrens folgt heute das absolute Kontrastprogramm. Wir sind in einem schmalen Gebietsstreifen Namibias im Norden (Caprivi), der zwischen Botswana, Angola, Sambia und Simbabwe liegt. Hier fahren wir gut 300 km. Auf der Teerstraße geradeaus, keine Kurven, keine Hügel, d. h. nicht lenken, nicht schalten und Gas konstant halten. Unterbrechung zum Tanken sowie Essen in der Lodge der Ropa Falls. Diese sind keine Wasserfälle, sondern nur ein stark sprudelndes hübsches Flüsschen.
Wir essen vergleichsweise edel, zusammen mit einer deutschen Reisegruppe.
Abends sind wir in Kongola, einer sehr kleinen Stadt und nehmen den Platz neben einer Tankstelle und einem rustikalen Supermarkt ein. Hier haben wir besten mobilen Internetzugang und nutzen dies intensiv zum Telefonieren, Surfen und E-Mails abrufen. Der Tag war bis knapp 40°C warm und der Abend bringt kaum Kühlung.
Do 2.11.2017
Weiter geht es rund 100 km mit sturem Geradeausfahren. In Katima Mulilo angekommen, fragen wir bei einer Werkstatt nach einem neuen Reifen. Wenige Meter weiter müssen wir auf eine Waage für Lkws. Der zuständige Traffic Inspector sieht, dass ich nicht angeschnallt bin und schon werden N$ 1000-, (knapp 70 Euro) als Strafe fällig. Diese müssen in der Polizeistation bezahlt werden – alles ganz regulär – ohne Korruption, wie mir der Inspektor immer wieder versichert.
Weiter geht’s zum gefundenen Reifenhändler. Motorrad runter, defekter Reifen runter, neuer Reifen wird vom Mitarbeiter aufgezogen und das Rad von mir weitgehend selbst befestigt. Ersatzrad und Motorrad wieder hochkranen. Gegen 14 Uhr ist alles erledigt und wir können weiter.
Einkaufen im Supermarkt „Pick’n Pay“ liegt an. Danach ein ausführlicher Spaziergang zum Fluss Sambesi.
Unseren Übernachtungsplatz nehmen wir hinter einem Supermarkt ein. Ein ruhiges Plätzchen, bis auf die laufende Klimaanlage der Firma. Schon bei den Büroarbeiten kommen durch ungeklärte Lücken die Mücken in unsere Wohnung. Nun gut, dann probieren wir es heute mal mit einem Moskitonetz über dem Bett. Nachteil: Luftaustausch wird etwas eingeschränkt, d. h. es kann kein kühlendes Lüftchen wehen.
Fr. 3.11.2017
Das Moskitonetz hat uns vor den lästigen Plagegeistern gut geschützt. Um 10 Uhr sind wir an der Grenze. Straßengebühren bezahlen für Namibia, auf botswanischer Seite Versicherung und Straßengebühren zahlen, dann sind wir mittags schon in Botswana zum Essen unter schattigem Baum.